Die vergangene Woche brachte wichtige Ankündigungen zur wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands sowie bedeutende Entwicklungen in der Außenpolitik.
Merz’ Woche
Bundeskanzler Merz stellte in seiner Haushaltsrede im Bundestag die Weichen für einen „Herbst der Reformen“. Er machte deutlich, dass der deutsche Sozialstaat neu gestaltet werden müsse, um nachhaltig zu bleiben, und benannte drei Kernaufgaben: die Freiheit zu verteidigen, die wirtschaftliche Resilienz zu stärken und den sozialen Zusammenhalt zu sichern. Zur Umsetzung ernannte er Evelyn Palla zur ersten Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn sowie Martin Blessing zum ersten Investitionsbeauftragten Deutschlands – beides deutliche Signale für eine Erneuerung der Infrastruktur und neue Investitionen. Nach Abschluss des Haushalts 2025 rückt nun die konkrete Reformumsetzung in den Mittelpunkt, insbesondere beim Bürgergeld.
Deutschland und Großbritannien in der Welt
Russland setzt die NATO-Allianz weiterhin unter Druck. In dieser Woche verletzten russische Kampfflugzeuge den estnischen Luftraum und wurden von NATO-Einheiten zum Verlassen des EU-Luftraums gezwungen. Deutschland steht – wie jüngst beim Vorfall in Polen – bereit, seinen Beitrag zur kollektiven Sicherheit zu leisten.
Unterdessen haben sich nach der UN-Abstimmung in der vergangenen Woche über eine Zwei-Staaten-Lösung Großbritannien und Deutschland in der Frage der Anerkennung eines palästinensischen Staates unterschiedlich positioniert. Großbritannien und weitere westliche Partnerstaaten haben diese Anerkennung in dieser Woche vollzogen. Deutschland hingegen hält dies für verfrüht, auch wenn Johann Wadephul dies nicht ausschloss und andeutete, dass dies ein Ziel am Ende des Friedensprozesses sein könne. Deutschland und die CDU bekennen sich selbstverständlich zu einer Zwei-Staaten-Lösung und prüfen weiterhin, in welcher Form die Unterstützung für Israel künftig erfolgen soll.
In Großbritannien zeigt sich der anhaltende Aufstieg von Reform UK, unterstrichen durch den Übertritt eines Tory-Abgeordneten in dieser Woche. Dies erinnert in gewisser Weise an den Kampf der Mitteparteien gegen die AfD in Deutschland – in beiden Fällen besteht die dringende Notwendigkeit, extremistischen Strömungen in der Innenpolitik entgegenzutreten.
Ausblick
In der kommenden Woche muss Berlin seine Haltung zu möglichen EU-Handelsmaßnahmen gegen Israel vor dem Kopenhagener Gipfel festlegen. Merz wird die Reform des Sozialstaats weiter auf der Agenda halten, mit bald erwarteten Vorschlägen zum Bürgergeld. Von der neuen Führung der Deutschen Bahn wird ein Turnaround-Plan gefordert werden. In Großbritannien eröffnet am 28. September die Labour-Konferenz in Liverpool – Starmer wird nach Rayners Rücktritt Geschlossenheit demonstrieren wollen, während Reform UK in den Umfragen weiter zulegt.
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This past week has seen key announcements on Germany’s economic future, as well as key movements on foreign policy issues.
Merz’ Woche
Chancellor Merz set the tone for an “autumn of reforms” in his Bundestag budget speech. He warned that Germany’s welfare state must be reshaped to remain sustainable and highlighted three core challenges: defending freedom, strengthening economic resilience, and holding social cohesion together. To deliver, he appointed Evelyn Palla as the first female CEO of Deutsche Bahn and Martin Blessing as Germany’s first Investment Commissioner — both signalling a drive for infrastructure renewal and fresh investment. The budget being done for this year, Germany now needs to focus on implementing reform, particularly on Bürgergeld.
Germany and Britain in the World
Russia continued to test the NATO alliance and this week when Russian planes crossed into Estonian airspace, being forced to leave EU airspace by NATO forces. Germany will of course be ready to answer the call, as with the recent incursion into Poland.
Meanwhile, after last week’s UN vote on a two state solution, Britain and Germany have taken differing stances on the recognition of a Palestinian state, with Britain and other western nations doing so this week. Germany insists that this is too soon, though Johann Wadepuhl did not rule this out, suggesting that this was a goal for the end of the peace process. Germany and the CDU are of course committed to a two-state solution to the conflict, and continue to reconsider current methods of support for Israel.
In Britain, the continued rise of Reform, demonstrated this week by the defection of a Tory MP, somewhat mirrors the centrist parties’ battle against the AfD in Germany, with a strong need in both cases to stand up to elements of extremism in domestic politics.
Outlook
For this coming week, Berlin must finalise its stance on EU trade measures against Israel ahead of the Copenhagen summit. Merz will keep welfare reform on the agenda, with proposals on Bürgergeld expected soon, and new Deutsche Bahn leadership will be pressed for a turnaround plan. In Britain, Labour’s Liverpool conference opens on 28 September — Starmer will aim to show unity after Rayner’s exit, while Reform UK looms ever larger in the polls.

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